„Der Wunderschlag vom „Golf-Tarzan“, so wird in dem Buch: 100 Jahre Golf in Deutschland, herausgegeben vom DGV, ein spektakulärer Schlag von Bernhard Langer beschrieben, der ihm in seinem Erfolgsjahr 1981 gelang. Was war geschehen? Bernhard Langer hatte bei dem Benson & Hedges-Turnier in Fulford seinen zweiten Schlag auf der 17. Bahn verzogen. Der Ball landete in der Krone einer riesigen Esche. „Als ich nach oben klettern wollte, lachten mich die Zuschauer zunächst aus!“ berichtete er im Anschluss an die Aktion. Doch Langer fand seinen Ball, der dort in einer Astgabel gelandet und zum Liegen gekommen war. In dem Baum fand er dann selbst einen sicheren Stand und schlug den Ball von dort mit einem Sand-Wedge tatsächlich auf das Grün. Ein Wunderschlag fürwahr! Als das Aktuelle Sportstudio das entsprechende Bild während der Berichterstattung über das Turnier einblendete, dachten Millionen von Zuschauern zunächst an einen verspäteten April-Scherz. Es war damit wahrlich ein ungewöhnlicher Werbespot für den Golfsport geworden, der mit dem Vorurteil aufräumte, der Golfsport sei langweilig und ohne jede Spannung!“
Und dennoch führt Langer mit seiner Sportart in der deutschen Sportöffentlichkeit ein Schattendasein. Kürzlich wurde eine Liste der bedeutendsten Sportler in diesem Land veröffentlicht, die von Sportjournalisten zusammengestellt worden war. Unter den dort aufgeführten Sportlern befanden sich viele bekannte deutsche Sportler, wie z.B. Franz Beckenbauer. Nur der inzwischen 59jährige Langer, der seit über 40 Jahren unter den weltbesten Golfern geführt wird, war keine Erwähnung wert! Er ist immerhin zehnfacher Mayor-Sieger und inzwischen auch achtfacher Major-Sieger der Senioren. Das ist schon erstaunlich! Denn dass Golf eine anspruchsvolle Sportart ist, hat sich doch auch in unserem Land längst herumgesprochen. Nur so ist ja auch zu erklären, dass so viele TOP-Spieler anderer Sportarten inzwischen auch Golf spielen. Was es aber bedeutet, über Jahrzehnte hinweg in einer Sportart die Weltspitze zu dominieren und das hohe Leistungsniveau zu halten, können wahrscheinlich nur Golfer ermessen. Den Sportjounalisten, die für diese Liste verantwortlich zeichnen, mangelte es jedoch offensichtlich an einem angemessenen Beurteilungsvermögen von sportlichen Leistungen in unterschiedlichen Sportarten. Schade!